Eine Schätzung ist im wahrsten Sinn des Wortes wertvoll. Je nach Situation liefert sie die Grundlage für die entsprechende Vergütung. Eine Expertise kann zu einem entspannten Verhältnis zu Wertsachen verhelfen und leitet Vieles in geordnete Bahnen, was ohne Schätzung zu Komplikationen und Ärger führen kann. Es braucht gar nichts Dramatisches zu passieren, selbst im Alltag kann eine Schätzung die Basis zu einem lockeren Umgang mit Schmuck und Uhren führen.

Schmuck auf der Bank – das muss nicht sein

Seit mehr als 20 Jahren besitze ich einen wunderbaren Ring, der mir so schön und wertvoll scheint, dass ich ihn lieber im Schliessfach auf der Bank liegen habe als irgendwo zuhause. Das Ding ist nämlich nicht versichert. Ja, Sie haben recht, so ein Schmuckstück gehört versichert, ich könnte es spontan tragen und mich daran freuen. Viel einfacher als ich kann man es ja kaum haben: Ich müsste den Ring ja nur meinem Kollegen vorlegen, und er würde mir eine Schätzung in Form eines Versicherungsnachweises erstellen. Dann könnte ich mein Bijou als Einzelstück versichern lassen.

Ist mein Ring so viel wert wie im Versicherungsnachweis steht? Was ist ein Handelswert?

Also gut, ich muss diese Versicherungsgeschichte an die Hand nehmen. Der Versicherungsnachweis weist den Betrag aus, den ich zum heutigen Tag für die Wiederbeschaffung auslegen müsste und den mir meine Versicherung bei Diebstahl oder Verlust vergütet, ganz so, wie’s im Vertrag steht. In gewisser Weise wäre ich versucht, diese Schätzung als Handelswert zu betrachten. Geht leider nicht. Ganz anschaulich wird das etwa am Beispiel einer Brosche. Solch ein handwerklich anspruchsvoll gestaltetes Schmuckstück erneut vergleichbar fertigen zu lassen, kostet wahrscheinlich viel mehr, als man am Markt dafür lösen könnte. Broschen sind halt gerade nicht wirklich en vogue. Einen realistischen Marktpreis zu eruieren, kann aufwändig sein und braucht Erfahrung. Aber wenn man Zeit hat für einen Verkauf, dann kann sich die Schätzung für «gute» Stücke durchaus lohnen. Mit etwas Glück trifft das Schmuckstück auf einen freudigen Interessenten.

Da wären noch Erbteilungs- und Liquidationswert

Da wir schon dabei sind, seien auch noch die Schätzungen bei Erbteilungen und im Fall einer Liquidation erwähnt. Das sind Themen, die nicht nur Notare und Anwälte interessieren. Bei Erbschaften bleibt selten Zeit, für jedes Schmuckstück einen Käufer zu finden, der den ursprünglichen Preis zu bezahlen bereit ist. Somit wird aufgrund des Materialwertes der Preis bestimmt, den der Schmuck kurzfristig zu erzielen vermag. Meist liegt er stufenweise darüber. Der Materialwert wiederum wird anhand der Edelmetallkurse und Edelsteinpreise bestimmt und entspricht dem Liquidationswert.

Wenn Sie den Wert eines Schmuckstücks in Erfahrung bringen möchten: Kontaktieren Sie uns! Wir werden Ihnen gerne Angaben dazu machen. Jetzt Termin vereinbaren.

Martine Ernst, Gemmologin DGemG